Einleitung
Das eigene Auto selbst zu folieren ist eine spannende Möglichkeit, dem Fahrzeug ein neues Aussehen zu verleihen, es zu individualisieren oder einfach den Lack zu schützen – und das bei deutlich geringeren Kosten als bei einer professionellen Folierung. Doch wie viel kostet es wirklich, ein Auto selbst zu folieren? Welche Materialien werden benötigt? Und was muss man bei der Eigenarbeit auto selber folieren kosten? In diesem ausführlichen Ratgeber erklären wir dir Schritt für Schritt, welche Kosten beim Selber-Folieren eines Autos entstehen und worauf du achten solltest, um Fehler zu vermeiden.
1. Warum das Auto selbst folieren?
Vorteile des Selber-Folierens:
- Kostenersparnis im Vergleich zur professionellen Folierung
- Individuelle Gestaltungsmöglichkeiten
- Schutz des Originallacks
- Wiederentfernbar ohne Lackschäden
- Lernprozess für Hobby-Schrauber
Nachteile:
- Hoher Zeitaufwand
- Risiko von Fehlern (z. B. Blasen, Falten)
- Keine Garantie wie bei professioneller Arbeit
2. Kostenübersicht: Auto selbst folieren
Die Gesamtkosten hängen stark vom Fahrzeugtyp, der Größe, der Folienart und dem benötigten Zubehör ab.
a) Folienkosten
Preise je nach Qualität und Marke:
- Günstige Folien: 6–10 €/m²
- Mittelklasse-Folien (z. B. Oracal, Avery): 10–20 €/m²
- Premium-Folien (z. B. 3M, Hexis): 20–35 €/m²
Für eine Komplettfolierung eines Fahrzeugs werden je nach Fahrzeugtyp etwa 15–25 m² Folie benötigt.
Beispiel:
- Kleinwagen (15 m²): 15 m² × 15 €/m² = 225 €
- Mittelklassewagen (18 m²): 18 m² × 15 €/m² = 270 €
- SUV oder Van (22 m²): 22 m² × 15 €/m² = 330 €
b) Werkzeuge und Zubehör
Notwendiges Zubehör:
- Rakel mit Filzkante: ca. 10–20 €
- Heißluftfön: ca. 30–70 €
- Cuttermesser und Ersatzklingen: 5–15 €
- Entfettungsmittel (Isopropanol): 5–10 €
- Handschuhe, Mikrofaser, Magneten, Maßband etc.: 10–30 €
Gesamt: ca. 60–150 € (einmalige Anschaffungskosten)
c) Sonstige Kosten
- Arbeitszeit: 10–30 Stunden je nach Fahrzeuggröße und Erfahrung
- Innenraum demontieren: kein Materialaufwand, aber Zeit
- Eventuell zusätzlicher Stromverbrauch für Heißluftfön
3. Schritt-für-Schritt-Anleitung: Auto selbst folieren
1. Vorbereitung
- Fahrzeug gründlich reinigen
- Wachs- und Silikonreste entfernen
- Teile wie Türgriffe, Spiegel und Zierleisten abbauen (optional)
2. Arbeitsplatz einrichten
- Sauber, staubfrei und möglichst windgeschützt
- Ideale Temperaturen: 18–25 °C
- Genügend Licht und Bewegungsfreiheit
3. Folie zuschneiden
- Fläche vermessen und Folie großzügig vorschneiden
- Schutzfolie erst kurz vor Aufbringung entfernen
4. Aufbringen der Folie
- Folie positionieren und leicht fixieren
- Mit Rakel von innen nach außen blasenfrei aufbringen
- Heißluftfön verwenden, um Folie geschmeidig zu machen
5. Nachbearbeitung
- Ränder sauber schneiden
- Erhitzung der Folie für Formbeständigkeit (Post-Heating)
- Fahrzeug 24 Stunden nicht waschen
4. Preisvergleich: Selbst folieren vs. professionell folieren
Fahrzeugtyp | Selbst folieren (€) | Profi-Folierung (€) |
---|---|---|
Kleinwagen | 250–400 | 1000–1500 |
Mittelklasse | 300–450 | 1500–2000 |
SUV / Van | 350–550 | 2000–3000 |
Ersparnis: Zwischen 60–80 % möglich
5. Häufige Fehler und wie du sie vermeidest
Blasenbildung:
- Lösung: Rakel richtig einsetzen, Geduld haben
Falten:
- Lösung: Folie vorsichtig erhitzen, nicht zu stark dehnen
Falsche Schneidetechnik:
- Lösung: Mit Erfahrung oder Youtube-Videos üben
Unzureichende Reinigung:
- Lösung: Immer mit Isopropanol entfetten
6. Tipps für eine erfolgreiche Folierung
- Immer zu zweit arbeiten, besonders bei großen Flächen
- Folie lieber großzügiger zuschneiden
- Ränder ordentlich versiegeln (z. B. mit Kantenversiegelung)
- Bei Unsicherheiten: mit kleinen Flächen beginnen (z. B. Dach, Spiegel)
7. Haltbarkeit und Pflege
Haltbarkeit bei guter Verarbeitung:
- 3–5 Jahre (abhängig von Folienqualität und Pflege)
Pflegehinweise:
- Keine aggressive Chemie verwenden
- Handwäsche bevorzugen
- Keine Hochdruckreiniger an Kanten verwenden
8. Fazit: Lohnt sich das Selber-Folieren?
Wer handwerklich geschickt ist und Geduld mitbringt, kann durch das Selber-Folieren seines Autos mehrere Hundert Euro sparen. Die Materialkosten liegen bei 250–500 €, je nach Folienart und Fahrzeuggröße. Im Gegenzug erfordert das Vorhaben eine gute Vorbereitung, passendes Werkzeug und viel Zeit. Für Hobby-Schrauber mit Liebe zum Detail kann die eigene Folierung jedoch eine lohnende Herausforderung sein – und eine tolle Möglichkeit, dem Fahrzeug eine ganz persönliche Note zu verleihen.
FAQs:
1. Ist jede Autofolie zum Selbstverkleben geeignet? Nein, es sollten nur sogenannte “Cast”-Folien mit Luftkanal-Technologie verwendet werden, da sie sich besser verarbeiten lassen.
2. Kann man Folierung rückstandslos entfernen? Ja, bei hochwertiger Folie und sachgemäßer Verarbeitung ist die Rückstandsbildung minimal.
3. Wie lange dauert die Folierung in Eigenregie? Zwischen 10 und 30 Stunden – abhängig von Erfahrung und Fahrzeugtyp.
4. Muss ich das Auto nach dem Folieren beim TÜV melden? Nur bei Farbveränderung (z. B. von silber auf matt-schwarz) kann eine Eintragung notwendig sein – bei Teilfolierung nicht.
5. Was kostet das Nachrüsten bei missglückter Folierung? Je nach Fläche und Schaden können punktuelle Nacharbeiten 100–500 € kosten.